Die italienische Molekularbiologin und Fotografin Elisabetta Citterio bringt ihre internationale Ausstellung „STEM Passion“ an die Uni Ulm. Darin porträtiert und interviewt sie mehr als 45 renommierte Wissenschaftlerinnen aus den MINT-Fächern (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) und macht ihre Geschichten und Leistungen öffentlich sichtbar. Ihre Portraitgalerie wird bei ihren Reisen um die Welt immer wieder durch neue Gesichter bereichert – für die Station in Ulm hat Citterio Forscherinnen des Sonderforschungsbereiches „Altern an Schnittstellen“ fotografiert und befragt. Die Ausstellung wird am Freitag, 27. Oktober, eröffnet und vier Wochen lang zu sehen sein.
„STEM Passion“ verfolgt das Ziel, das Bewusstsein für exzellente Wissenschaftlerinnen und die Bedeutung von Vorbildern für Frauen in MINT-Fächern zu stärken. Mit ihren eindrucksvollen Portraits und Video-Interviews gibt Elisabetta Citterio Einblicke in die Motivation, Leidenschaft und Herausforderungen der porträtierten Frauen auf ihrem Weg als Wissenschaftlerinnen. Für die Ausstellung an der Universität Ulm hat Elisabetta Citterio eine Reihe von Forscherinnen des SFB 1506 „Altern an Schnittstellen“ fotografiert und interviewt: die Professorinnen Karin Danzer, Leda Dimou, Birgit Liss, Karin Scharfetter-Kochanek, Lisa Wiesmüller sowie PD Dr. Dhayana Dallmeier und Dr. Melanie Scharpf. Die neuen Ulm-Porträts werden gemeinsam mit einer Auswahl zuvor entstandener Arbeiten bis zum 30. November im Gebäude N27 auf dem Campus der Universität Ulm zu sehen sein.
Der Fotografin Citterio geht es in ihrem Projekt um Begegnungen, die Leidenschaft offenbaren, wissenschaftliche Exzellenz und Menschlichkeit: "Frauen sind eine wichtige treibende Kraft des wissenschaftlichen Fortschritts", ist sie überzeugt. Sie wolle Wissenschaftlerinnen eine Stimme geben, die grundlegende Beiträge zum Fortschritt der Wissenschaft und Gesellschaft leisten. "Als Forscherin weiß ich, dass es viele Frauen gibt, die in der Wissenschaft führend, glücklich und erfolgreich sind. Wir müssen sie sichtbar machen." Jede dieser Frauen könne ein Beispiel sein, mit dem sich andere identifizieren und von ihnen inspiriert werden können. Die Idee zu "STEM Passion" hat Citterio gemeinsam mit ihrer Co-Autorin Claudia Cagliano entwickelt. Immer noch gebe es in der Wissenschaft deutlich mehr männliche als weibliche Führungskräfte; dazu komme, dass Frauen in den Medien oft stereotyp dargestellt werden. Mit dem Projekt wollen die beiden dazu beitragen, ein inklusiveres Umfeld für nachfolgende Generationen zu schaffen. Nachdem die Ausstellung bereits international auf Tagungen und an Hochschulen in Italien, der Schweiz und Griechenland gezeigt worden ist, kommt sie nun erstmals nach Deutschland. Die Idee dazu hatte Professor Dr. Hartmut Geiger, Leiter des Instituts für Molekulare Biologie und SFB-Sprecher. „Das Projekt wurde bisher international sehr gelobt und ist einfach einzigartig“, so Professor Geiger.
Die Ausstellungseröffnung findet am 27. Oktober um 15 Uhr im Multimediaraum in N27 statt. Die Künstlerinnen Elisabetta Citterio und Claudia Cagliano sowie einige der porträtierten Ulmer Wissenschaftlerinnen werden anwesend sein und auf einem Podium über ihre Arbeit und den Entstehungsprozess der Portraits sprechen. Die einzigartigen Biographien der Ulmerinnen, ihre wissenschaftlichen Errungenschaften sowie ihre interdisziplinäre Zusammenarbeit haben sie beeindruckt, sagt Citterio: "Diese besonderen Begegnungen waren voller Humor, und die Offenheit, der Kooperationsgeist und das Vertrauen, das mir entgegengebracht wurde, haben mich berührt." Das Projekt unterstreicht die Rolle der Universität Ulm als exzellente Forschungsuniversität und als attraktiver Studien- und Arbeitsort für Frauen in den MINT-Fächern.
Text und Medienkontakt: Christine Liebhardt
Veranstaltungshinweis
Eröffnung der Ausstellung „STEM Passion“
Am Freitag, 27. Oktober, um 15:00 Uhr
Im Forschungsgebäude N27 – Multimediaraum
Meyerhofstraße – Ecke-James-Franck-Ring
89081 Ulm